Menschen mit Komplexer Behinderung haben ein deutlich erhöhtes Risiko für akute und chronische Erkrankungen. Die Schwere ihrer Behinderung und die damit verbundenen Primär- und Sekundärschädigungen tragen dazu bei, dass sie leichter und häufiger krank werden. Hier liegt es auf der Hand, dass eine gute Gesundheitsprophylaxe und der achtsame Umgang mit der Gesundheit umso mehr im Vordergrund stehen sollte.
Bislang wurde diese Problematik noch nicht ausreichend wahrgenommen: Einerseits besteht bei der Personengruppe der Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung ein erhöhtes Erkrankungsrisiko, andererseits ist es für keine andere Zielgruppe so schwer, eine ihren Bedürfnissen angemessene Behandlung zu erhalten.
Gesundheitsvorbeugende Maßnahmen finden viel zu selten statt. Das rechtzeitige Erkennen von physischen und psychischen Krankheiten ist deutlich erschwert, Schmerzen werden fehlgedeutet oder mit Verhaltensauffälligkeiten verwechselt. Eine Therapie wird dadurch oft erst verzögert eingeleitet.
Gesundheit als Zustand des psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens, so wie die Weltgesundheitsorganisation es definiert, kann bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Komplexer Behinderung immer wieder rasch gefährdet sein. Ihr Umfeld muss daher gut darauf achten, dass ihre Gesundheit erhalten bleibt und sie vor dem Zustand des Krankseins möglichst bewahrt werden können. Aber wie?
Diese und noch viele weitere Fragen wird die interdisziplinär ausgerichtete Tagung zum Thema Gesundheit in ihren Vorträgen und Workshops beleuchten.