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05.05.2020

Die LIGA Selbstvertretung, die Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie (CBP) sowie das Forum behinderter Juristinnen und Juristen (FbJJ) haben heute am 5. Mai 2020 zu einer Online-Diskussion über die ethische Fragestellung "Triage" aufgerufen. Triage wird als Methodik in der Notfall- und Intensivmedizin angewendet, wenn es zu einer Knappheit von medizinischen Ressourcen kommt.

Zu der Fragestellung, wer bei Ressourcenknappheit in Pandemie-Zeiten behandelt wird und wer nicht, haben einige medizinische Fachgesellschaften Kriterien entwickelt (www.divi.de), die behinderte Menschen benachteiligen und diskriminieren. Gegen diese Kriterien gab und gibt es viele Proteste.  Die Politik schweigt aber bislang dazu.

Die Initiative zu einer Online-Diskussion am Runden Tisch "Triage" verfolgt daher unterschiedliche Ziele, wie H.- Günter Heiden vom NETZWERK ARTKEL 3 betont: "Erstens wollen wir eine breite gesellschaftliche Diskussion des Ethik-Dilemmas von Priorisierungs-Entscheidungen anstoßen. Zweitens fordern wir den Deutschen Bundestag auf, nicht länger zum Thema "Triage" zu schweigen und unser Format des runden Tisches auch für seine Meinungsbildung zu nutzen. Und drittens geht es uns um die Entwicklung von menschenrechtlich und verfassungsrechtlich begründeten Prinzipien als Grundlage solcher Priorisierungs-Entscheidungen. Diese wollen wir als Veröffentlichung auch an den Deutschen Bundestag geben, damit dort gesetzgeberisch über die ethisch hochsensible Triage-Thematik entschieden wird."

Im Diskussions-Forum können verschiedene, bereits vorgeschlagene Themen diskutiert werden. Es können aber auch neue Themen angelegt werden. Ferner können weitere Organisationen, aber auch Einzelpersonen der Initiative gerne beitreten.

Link zum Online-Forum: www.runder-tisch-triage.de

Siehe dazu auch den Video-Aufruf: https://youtu.be/oOmZw9XwVS0